Wer mich kennt, weiß eine Sache mit Sicherheit bereits: Ich liebe die Serie DARK.
Ob sich das auf meine Wertung auswirkt, dürfte niemanden wundern, wie eine solche Wertung dann aber tatsächlich in Zahlen aussieht aber vielleicht schon.
Doch zuerst ein paar Fakten zur Serie:
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Genre | Science-Fiction, Mystery, Thriller |
Erscheinungsjahre | 2017 – 2020 |
Länge | 44 – 73 Minuten |
Episoden | 26 in 3 Staffeln |
Titelmusik | Apparat (mit Soap&Skin) – Goodbye (Album auf Amazon**) |
Produktionsunternehmen | Wiedemann & Berg Filmproduktion |
Idee | Jantje Friese, Baran bo Odar |
Regie | Baran bo Odar |
Premiere | 1. Dezember 2017 auf Netflix |
Da Zeitreisen für mich schon immer ein spannendes Thema waren, dürfte mir meine Vorfreude damals mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben gestanden haben. Ich konnte seit dem ersten Trailer (Tick, tack…) die Wartezeit kaum aushalten und habe mich riesig gefreut, als es dann im Dezember 2017 endlich losging und ich in den ersten Zyklus abtauchen konnte.
Casting & Soundtrack – Gänsehautgarantie
Was mich von den ersten Augenblicken an unfassbar fasziniert hat, war das Casting und der Soundtrack. Bei „deutscher Produktion“ (egal ob auf Netflix oder anderswo) denkt man als jemand mit der Gewohnheit, deutsche Produktionen aufgrund des Trash-Faktors zu meiden, erst einmal an nicht viel Gutes. Aber oh boy, wurde ich eines Besseren belehrt. DARK hat mir von den ersten Minuten an die Schuhe ausgezogen und das immer wieder aufs Neue. Der Mindcast war als Nerd Podcast natürlich besten geeignet, um darüber zu sprechen und es wird mit Sicherheit auch in Zukunft hier und da mal eine Schwärmerei über Serien wie DARK geben – spätestens, wenn der geistige Nachfolger „1899“ Ende 2022 auf Netflix verfügbar sein wird.
Von einem wirklich absolut fantastischen (ich würde fast behaupten, es ist perfekt!) Casting, über den Soundtrack und die Videomontagen, die mir auch bei der x-ten Wiederholung noch unter die Haut gehen bis hin zu einer großartig erzählten Geschichte: DARK hat wirklich alles, was ich mir von einer guten Serie erhoffe. Auch wenn jetzt der Eindruck entstehen könnte, ich stünde auf der Gehaltsliste der Produzenten (dem ist leider nicht so), muss ich einfach gestehen, dass DARK für mich absolut alles richtig macht. Hier als Beispiel einmal „Ulrich Nielsen“ an verschiedenen Punkten seines Lebens. Erwähnt sei an dieser Stelle auch, dass die unterschiedlichen Schauspieler die Gestik und Mimik, das allgemeine Verhalten so unfassbar gut aneinander angeglichen haben, dass man meist sofort erkennt, um wen es sich handelt.

Die Krux der eigenen Begeisterung
Wenn die eigene Begeisterung mitschwingt, ist es manchmal schwer, objektiv zu bleiben.
Egal ob beim „Anfixen“ von Christian oder im Serientalk #02 mit Christian & Sabrina (Achtung: Spoiler) – meine Freude an dieser Serie dürfte in jedem Gespräch darüber deutlich werden.
Aus diesem Grund überlege ich jetzt mal angestrengt, welche negativen Punkte mir einfallen, um ein kleines Gegengewicht für meine Wertung zu schaffen:
- die ganze Serie funktioniert nur mit Hilfe des Bootstrap-Paradoxons (was zu vielen coolen Wow-Momenten führt, aber unnötig kompliziert und irgendwie auch ein bisschen faul ist)
- Es sind viele Charaktere, die mehrfach in unterschiedlichen Zeiten existieren – dieser Umstand kann das Verfolgen der Geschehnisse kompliziert machen für Zuschauer
- ein paar (wenige) Wendungen in der Story wirken auch ohne das genannte Paradoxon arg „zusammengeschustert“
- einzelne Reaktionen auf die Umstände (Stichwort Katharina & die Höhlentour) wirken trotz der Dringlichkeit so mancher Situation doch arg unrealistisch oder wenig nachvollziehbar
Hey, das fiel mir gar nicht so schwer, wie ich dachte. Es sind tatsächlich ein paar Punkte, die mich schon beim Anschauen geringfügig gestört haben dabei, jedoch wiegt keiner dieser Punkte so schwer, dass ich von „verdorbenem Spaß“ sprechen könnte.
Folgenlänge und Erzähltempo
Knackige drei Staffeln mit einer Länge von rund einer Stunde bieten einige Stunden Spaß ohne dabei wie ein viel zu zähes Kaugummi zu wirken.
Die Serie nimmt sich dabei viel Zeit, die Charaktere aufzubauen, sodass wir als Zuschauer sie vernünftig kennenlernen können – das führt schnell zu Sympathie (selbst bei eher „bösen“ Charakteren) und einem guten Verständnis, wieso die Charaktere sind…naja, wie sie eben sind. Jeder hat seine eigenen Beweggründe, die aus der Perspektive der einzelnen Person auch durchweg nachvollziehbar sind. Bei all der Zeit für den Charakteraufbau vergiss DARK aber niemals die übergeordnete Geschichte und versteht es, geschickt weitere Fragezeichen in Richtung Publikum zu werfen und die Spannung jederzeit hoch zu halten.
Wiederholungstäter?
Die Begeisterung, DARK für einen Rewatch auszuwählen, mag umstritten sein. Die großen Wendungen und Überraschungen erwarten die Zuschauer natürlich nicht mehr – ich kann aber versprechen, dass aufmerksamen Zuschauern durchaus eine Menge an Details auffallen dürfte, die beim ersten Durchgang einfach nicht so klar werden – und das natürlich absolut gewollt, damit die Überraschungen umso stärker wirken können. Das Thema Rewatch läuft für mich persönlich bei DARK (und so würde ich es jedem empfehlen, der mich fragt) unter dem Slogan „Muss man nicht, lohnt sich aber unter Umständen enorm!“.
„Es ist alles eine Frage des Ursprungs. Wo ist der Anfang? Wann ist der Anfang? Gibt es überhaupt einen Anfang? Die Welt ist voll von solchen Paradoxen. Wir entschließen uns nur, die meiste Zeit wegzusehen.“
DARK (Netflix)
Teilt gerne eure Meinung zu dieser Serie mit uns – sehr gerne auch mit persönlichem Rating der in der Wertung aufgeführten Kriterien. Tick, tack…